Verfasst von: Sonja Greye | 18. April 2009

Wassersparen der Haushalte schädlich?

Bei Recherchen im Internet bin ich auf folgenden Artikel gestoßen:
Wassersparen in Deutschland: Unnötig und klimaschädlich?
Hier wird beschrieben, dass Wassersparen der einzelnen Haushalte in Deutschland oder anderen Ländern, in denen keine Wasserknappheit herrscht, unnötig bzw. sogar schädlich sei. Als Beispiele wird der zusätzliche CO2 Ausstoß von Feuerwehrfahrzeugen genannt, der in trockenen Monaten entsteht, wenn die Feuerwehr zusätzlich Wasser in die Kanalisation pumpen muss um Schädlinge zu bekämpfen. Auch ist die Wasserspartaste beim WC relativ schädlich, da es hier vermehrt zu Verstopfungen kommt, wenn nicht mit genügend Wasser gespült wird.
Wie passt das nun alles zusammen? Einerseits soll man sorgsam mit Wasser umgehen, dann ist aber Sparen wieder unnötig?

Zunächst muss man sich darüber informieren, wie und wo das Wasservorkommen auf der Welt verteilt ist:
wasserknappheit
Die blau markierten Länder haben nicht mit Wasserknappheit zu kämpfen, haben dies sogar im Überfluss. Die Grafik zeigt ganz deutlich, dass die Verteilung nicht gleichmäßig ist und vor allem Entwicklungsländer betroffen sind. Sicherlich hilft es somit niemanden in solch einem Land direkt weiter, wenn ich hier in Deutschland mein Abwasser im WC spare.
Die privaten Haushalte machen nur einen kleinen Teil des Wasserverbrauches weltweit aus. Die Industrie und die Landwirtschaft verbrauchen den größten Teil. Private Haushalte sind hier passiv beteiligt. Denn ihr Bedarf an gewissen Gütern soll gedeckt werden. Dieser veranlasst Industrie und Landwirtschaft zu produzieren und zwar möglichst kostengünstig. Hier spricht man von virtuellem Wasser,  das für die Produktion gewisser Güter und auch Dienstleistungen verbraucht wird.
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Der Ansatz des Wassersparens ist nicht verkehrt, darf aber nicht oberflächlich betrachtet werden. Es ist nicht damit getan, weniger zu duschen, sondern sich zu überlegen, welche Güter ich unbedingt zu welcher Zeit brauche. Generell die Botschaft zu senden, Wassersparen sei schädlich, halte ich für bedenklich. Denn auch in unseren Breiten kann es früher oder später eine Wasserknappheit geben und man sollte die Menschen dafür sensibilisieren und selbst auch über den eigenen Tellerrand schauen.

Interessant hierzu:
Welthungerhilfe


Antworten

  1. Eine generelle Wasserersparnis ist für uns alle von Vorteil, denn unter dem Gesichtspunkt wachsender Bevölkerung und abschmelzender Gletscher in den Alpen, kann der Wasserverbrauch nicht unendlich steigen.
    Niemanden ist damit geholfen kein Wasser zu sparen, unter dem Deckmantel höherer CO 2 Ausstöße.
    Wir haben die Notwendigkeit und die technischen Möglichkeiten Kanalisation und Trinkwasserleitungssysteme zu modernisieren, um Krankheitskeime, Ungeziefer und Verstopfungen zu verringern und zu vermeiden.

  2. An sich ne gute Sache, ich frag mich nur, ob das auch dauerhaft brauchbar bleibt.

  3. it was very interesting to read.

  4. Generell unterscheidet man zwischen grünem virtuellen Wasser, dem Regenwasser und blauem virtuellem Wasser, dem Grundwasser, Wasser aus Flüssen und Seen, also künstliche Bewässerung. Das wird aber bei solchen Studien nicht berücksichtigt.

    Generell sollte man beachten aus welchen Regionen und Klimagebieten Produkte kommen bzw. angebaut werden. z.B. wird Kaffee generell in tropischen Regionen/Hochlandregionen angebaut, wo weniger Wasser verdunstet und ausreichen Niederschlag fällt. Bei Baumwolle sieht es dagegen anders aus. Hier muss oft künstlich bewässert werden.

    Deswegen sollte man mit solchen Zahlen vorsichtig umgehen.


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