Verfasst von: Sonja Greye | 4. November 2010

Grüne Wüste Israel- Krieg um Wasser?

Israel, das gelobte Land, besteht zu 50% aus Steppe und Wüste. Der Jordan und der See Genezareth sind die wichtigsten Süßwasserquellen für Israel, aber auch für die Anrainerstaaten Libanon, Syrien und Jordanien. Die Wasserressourcen sind knapp. Das bedeutet, dass mit diesen eigentlich nachhaltig umgegangen werden sollte und man außerdem auf die Zusammenarbeit mit Nachbarstaaten angewiesen ist. Im Jahre 1995 wurde zwischen dem Staat Israel und Jordanien ein Friedensvertrag zur Wassernutzung unterzeichnet, der die Zusammenarbeit und gerechte Verteilung von Wasser unter den beiden Staaten besiegelte. Dies war ein wichtiger Schritt, denn das Thema Wasser ist ein großer Streitpunkt im Nah-Ost Konflikt, der aber noch lange nicht gelöst ist.

Wasser war schon oft Ausgangspunkt für Kriege, die Israel für sich entschieden und somit sein Überleben gesichert hat. Israel entnimmt alleine aus dem See Genezareth 500 Mill. Kubikmeter Wasser pro Jahr. Etwa zwei Drittel des Süßwassers wird für die Bewässerung in der Landwirtschaft und ein Drittel für die Trinkwasserversorgung von Städten genutzt. In den vergangen Jahren hat dies dazu geführt, dass die Wasserstände des Jordans und des See Genezareth bedrohlich zurückgegangen ist. Es wird angenommen, dass jeder Bürger in Tel Aviv pro Tag etwa 350 Liter Wasser verbraucht. Besonders schockierend wird diese Tatsache im Vergleich zum Pro/Kopf Verbrauch in Deutschland, der bei etwa 130 Liter Wasser – und in palästinensischen Gebieten sogar nur bei 20 Litern liegt.

Wenn man sich diese Zahlen betrachtet und vergleicht, liegt es nahe, dass hier großes Konfliktpotential vorhanden ist. Wasser ist ein Rohstoff, der für das Leben jedes Menschen überlebenswichtig ist. Ohne Wasser gibt es kein Leben, das weiß schon jedes Kind. Wer Durst leidet, kämpft ums Überleben.

Der folgende Filmbeitrag (1.Teil) zeigt ganz deutlich die Wasserproblematik im Nahen Osten:

Entscheidungen über Wasser sind politisch motiviert. Verdursten die Menschen in einem Land, während die Nachbarn Poolpartys schmeißen, wird das früher oder später zu einem Krieg führen, der erbitterter nicht sein kann. Und keiner kann wegsehen, denn alle sind früher oder später betroffen. Trinkwasser ist für keinen von uns unbegrenzt vorhanden. Wenn die Quelle irgendwann versiegt, wird der Kampf ums Überleben jeden von uns geführt.
Hier wird es noch viel diplomatischen Geschicks der Staatregierungen bedürfen, eine friedliche Lösung zu finden, die solch ein Szenario verhindert. Dies kann aber nur funktionieren, wenn die Menschen überall anfangen umzudenken und zu verstehen, dass Wasser unser kostbarstes Gut. Für einen schonenderen Umgang mit unseren Ressourcen ist es eigentlich schon 5 NACH 12!

Totes Meer stirbt, die Wüste lebt
Arte- Konflikte um Wasser
Wasserkrise Nah-Ost


Antworten

  1. Es ist schon richtig und wichtig, auf das Konfliktpotenzial im Zusammenhang mit dem Wasserverbrauch in bestimmten Regionen hinzuweisen. Es ist aber zweifelsohne noch wichtiger, zu zeigen und zu erklären, wie denn die zukünftigen Wasserprobleme gelöst werden können. In diesem Sinne möchte ich deshalb auf mein neu erschienenes Buch verweisen „Das ist unsere Welt“ (356 Seiten; Paperback) in dem es vor allem darum geht, zu zeigen, inwiefern die globalen Probleme, mit denen die Menschheit im 21. Jahrhundert konfrontiert ist, lösbar sind.


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